Kirchenfenster in St. Katharina von Siena

Konzeption Dieter Hartmann, Ausführung Hein Derix (c) Siegmund Dröge

Konzeption Dieter Hartmann, Ausführung Hein Derix

Künstlerisch gut gestaltete Fenster geben einem Kirchenraum Atmosphäre, die Geborgenheit vermittelt. Der farblichen Gestaltung ist es eigen, dass man im Raum auch bei wolkenlosem Himmel die Sonne nicht direkt sehen kann: dennoch ist sie da; erlebbar erhellt sie den Kirchenraum. Dadurch wird die im Raum nicht sichtbare Sonne zum Bild für die verborgene, aber wirkliche Anwesenheit Gottes. Nicht durchsichtige, opale, oparke, Kirchenfenster enthalten oftmals zusätzliche Botschaften; sie müssen entdeckt werden. Dabei hilft ein wiederholtes, meditatives, gelegentlich auch intensives Anschauen. Die folgenden Ausführungen wollen eine zusätzliche Hilfe sein.

Das Dreifaltigkeitsfenster
In der siebenfach abgestuften Fensterleibung der südlichen Betonwand leuchtet uns freundlich ein künstlerisch gestaltetes Fenster entgegen, in dem ein helles Dreieck dominiert, Symbol des Dreifaltigen Gottes: Gott Vater, Schöpfer der Welt, Gott Sohn, Erlöser von Sünde und Tod, und Gott Heiliger Geist, der Geist der Erleuchtung, Stärke und Heiligung. Ein Gott in drei Personen! Geheimnis des Glaubens!
Im Mittelpunkt des Trinitätsdreiecks befindet sich ein kleiner Kreis, der das Auge Gottes symbolisiert. Es ist ein abstraktes, verfremdetes Auge Gottes, das nicht einem Aufpasserauge gleicht, sondern mehr ein Auge, das uns Menschen trotz mancher Versagen gütig wahrnimmt. Der Kreis ist ebenfalls ein Zeichen der Vollkommenheit und damit Symbol für Gott und den Himmel.

Dreifaltigkeitsfenster (c) S. Dröge

Die kleine Kreisformation (Auge Gottes), umgeben von sich vergrößernden Kreisabschnitten, die sich nach außen spiralförmig ausdehnen, ist Zentrum eines Energie- und Kraftfeldes, eine Lebensspirale mit manchen Unterbrechungen. Die sieben gelben güldenen Abschnitte der Spirale erinnern an die Schöpfungsgeschichte. Das Zeitmaß der Sieben-Tage-Woche will das Bewusstsein wach halten: Sechs Tage soll der Mensch arbeiten; am siebenten Tag ruhte Gott, darum soll der Mensch am Sonntag frei von Arbeit und frei für Gott und Erholung sein.
Die Spirale hat einen Ausgangspunkt. Das sagt in unserem Zusammenhang: Alles geht von Gott aus und umgekehrt, alles findet totz mancher Lebensbrüche wieder zu Gott heim.
Von oben kommt Licht und strahlt nach unten. Der Kreis symbolisiert das Göttliche; das Erdgebundene wird durch das Geometrische und Architektonische der Quadrate versinnbildlicht. Sieben strahlenartige weiß-rot fixierte Feuerzungen verbinden, aus dem Dreieck von oben nach unten rechts, Göttliches mit dem Erdhaften. Gottes Geist durchdringt und erfüllt das All mit Leben. Die Feuerzungen, Zeichen der sieben Gaben des Heiligen Geistes, berühren im unteren Bild vier tielblaue Glas-Quadrate. Sie weisen auf Wasserquellen hin. Wasser und Geist treffen aufeinander und lassen uns an das Taufgeschehen denken, das uns zu Kindem Gottes machte.

Dreifaltigkeitsfenster (c) S. Dröge

Ein Band hellblauer Quadrate stellt eine Verbindung zwischen den vier tiefblauen Quadraten, rechts außen, und den tiefroten Glasquadraten, links außen, her. Diese blauen Felder gleichen einem Quellfluss und weisen auf die Quelle des Lebens, des ewiger Lebens, auf Gott hin. Daneben sehen wir grüne Glas-Quadrate, Zeichen der Hoffnung. Sie verweisen auf Erde. Natur, Leben, aber auch auf unsere Zukunft, auf die Auferstehung, auf bleibendes Leben.
Links unten sind fünf tiefrote Glas-Quadrate zu sehen. Sie mahnen an die fünf Wundmale Jesu, die Menschen ihm am Kreuz zugefügt haben. Gepaart mit den tiefroten Prismen, sind sieben lachsfarbene Glas-Quadrate erkennbar. Sie wollen deutlicher Hinweis auf die sieben Werke der Barmherzigkeit sein. Sie verstehen sich als Aufforderung an uns zur tätigen Antwort auf die Barmherzigkeit und Liebe Gottes, die sich deutlich im Kreuzestod und der Auferstehung Jesu dokumentierte. Zum einen sind uns die leiblichen Werke aufgegeben: Hungrige speisen, Durstige trinken, Obdachlose beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke besuchen, Gefangene trösten, Tote begraben und zum anderen die geistigen Werke der Barmherzigkeit: beten, belehren, raten, trösten, ermutigen, vergeben sowie geduldig ertragen. Die vier weißen Prismen sind gleichsam Bindeglied und symbolisieren die vier Evangelisten, die als Botschafter Jesu Christi uns die gute Nachricht Gottes überliefert haben, die uns im Hier und Heute Orientierung und Halt gibt.
Viele Betachter werden das Fenster als schön und einfach empfinden, besonders wenn die Sonne durchscheint und die Gläser und Prismen je nach Tageszeit anders zum Leuchten kommen. Nicht wenige nehmen das eine oder andere gewahr, das sich nicht auf Anhieb entschlüsseln lässt. Manche werden noch mehr entdecken und einiges anders deuten und verstehen. Das ist ganz in Ordnung und spricht für ein gutes Kunstwerk. Alle Symbole und Zeichen sagen etwas über den unfassbaren Gott und seine Schöpfung, dessen Krone der Mensch ist. Sie machen das Fenster interessant, regen zu Fragen an und lassen es zu einer Brücke werden, die uns das Geheimnis Gottes ein wenig näher bringt.
(Msgr. W. Höhner)
07.2009

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